„War meine Mutter eine der Frauen, die Hitler zugejubelt haben, die ihm Briefe der Verehrung schrieben? War sie „Mitläuferin“, eine „Verführte“, eine Täterin? Warum hat sie ihr Leben lang über diese Zeit geschwiegen? Sie war 12 Jahre, als Hitler an die Macht kam. Sie war begeistertes BDM-Mädel und ist zum Reichsarbeitsdienst gegangen. Sie konnte im Dritten Reich eine Ausbildung absolvieren und auch noch in Kriegszeiten einer qualifizierten Arbeit nachgehen. Wie weit war sie in das Hitler-Regime, in die Nazi-Ideologie verstrickt?
Das sind Fragen, die mich im Hinblick auf meine Mutter, die ich zeitlebens als eine „sprachlose“ Frau erlebte, seit einiger Zeit erneut bewegen. Was gaben diese Mütter ihren Kindern und Enkeln, vor allem ihren Töchtern und Enkelinnen mit auf den Lebensweg? Im Rahmen der Veranstaltung möchte ich mich mit interessierten Frauen auf die Spurensuche nach diesen Frauen begeben: Vielleicht der eigenen Mutter oder Großmutter, aber auch Tanten, Lehrerinnen oder unbekannten Frauen. Eine Veranstaltung, die keine therapeutische Ausrichtung hat, sondern Türen öffnen und Wissen vermitteln möchte, um in den Austausch darüber zu gehen.“
Kosten: 42,00 €
Leitung: Barbara Linnenbrügger
Anmeldung erforderlich: www.vhs-odenwald.de