Workshop für Kriegsenkel und Nachkriegskinder (Jahrgänge ca. 1950 bis 1975).
„Euch soll’s doch mal besser gehen!“ oder: „So gut wie du möcht ich’s mal haben“, sind Aussagen, die die Generation der sog. „Kriegsenkel“ immer wieder zu hören bekam. Trotz materiellen Wohlstands erlebten die „Babyboomer“ ihr Familiensystem oft als seltsam unstimmig und blockiert. Vieles schien nebulös, schwer oder Tabu-behaftet.
Als Erwachsene spüren die Menschen, die der Kriegsenkel-Generation zugerechnet werden, oft eine unerklärliche Traurigkeit, erschwertes Vorwärtskommen im Beruf, Leistungsdruck, Beziehungsschwierigkeiten und Schuldgefühle, obwohl sie selbst nichts Böses getan haben. Trotz finanzieller Sorglosigkeit stellten sie ihre eigenen emotionalen Bedürfnisse zurück, um unterbewusst die Eltern zu schonen. „Nimm’ dich nicht so wichtig!“ war die (oft unausgesprochene) Forderung.
Viele der heute Vierzig- bis Sechzigjährigen tragen die unverarbeiteten Erlebnisse der Eltern, die im Krieg Kinder oder Jungsoldaten waren und ihre schlimmen Erlebnisse nie aufarbeiten konnten, auf ihren Schultern. Über die Mechanismen des sog. Generationentransfers erbten die Nachkommen stellvertretend das Trauma ihrer Eltern.
Die typischen Anzeichen dafür sind:
… das Gefühl, viel zu leisten, aber trotz großer Kreativität nicht wirklich zu genügen.
… die eigenen Grenzen nicht kennen und oft zu übergehen, zu spät „Nein“ sagen.
… trotz guter Arbeit stellt sich keine Zufriedenheit ein.
… Selbstoptimierung läuft ins Leere /schlechtes Gewissen ohne Grund
… das Gefühl von Heimatlosigkeit, Andersartigkeit oder auf der Flucht zu sein.
… eine Sprachlosigkeit den Eltern gegenüber.
… das Gefühl, die eigenen Eltern emotional nicht erreichen zu können.
Der Workshop findet ab vier TeilnehmerInnen statt.
Der Einstieg in die Übungen aus Biblio-und Kunsttherapie gelingt allen Teilnehmern leicht und spielerisch. Neue Horizonte für ein selbstbestimmtes, kreatives Leben eröffnen sich.
Der genaue Veranstaltungsort wird nach Anmeldung bekannt gegeben.